Reiseurlaub
Ostern am Gardasee
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(p) 06.04.12


Mittlerweile ist es für uns schon zu einer Art Tradition geworden, an Ostern die süd-östlichen Alpen, genauer gesagt den Gardasee aufzusuchen. Normalerweise sind wir keine Gewohnheitstiere, aber der Gardasee bietet die Möglichkeit uns mit unseren weiter verstreuten Bikerfreunden zu treffen, die wir im restlichen Jahr kaum sehen, ohne dass es für einen zu weit wäre. Außerdem gilt es ein paar schöne Runden zu drehen, die immer wieder auf's neue reizvoll sind.
 
Den Aspekt der Wettersicherheit sollte man allerdings nicht im Vordergrund haben, wenn man Anfangs Frühling hierher kommt. Bis auf ein Jahr sind wir noch jedes Mal nass geworden, manchmal auch ganz ordentlich - aber es ist wenigstens warmer Regen ;-).
 
Ein guter Wetterdienst für den Gardasee.
 
Die Anfahrt

Auf Grund der kurzen Dauer des Gesamtausflugs, bekommen An- und Abfahrt einen hohen Stellenwert. Aus dem süddeutschen Raum bieten sich in dieser Jahreszeit grundsätzlich zwei Strecken besonders an: über Österreich (Arlberg, Reschenpass, langweilig) oder über die Schweiz (Julier, Bernina, Tonale, geil). Wenn es das Frühlingsklima also zulässt, fahren wir also lieber die schweizer Route, siehe Karte rechts.
Beschreibung: Konstanz, Rorschach, auf die A1 Richtung Chur (wenn's geht mit Vignette ;-), entweder an Chur vorbei bis Thusis (A13, schnell) oder über Lenzerheide (N3, schön) nach Tiefencastel. Von dort über den Julierpass (2284m) nach St. Moritz, weiter über Bernina (2328m) nach Tirano, Aprica, Passo del Tonale (1883m), Dimaro, Madonna di Campiglio (der Rest dürfte klar sein).
Der Flüelapass (2383m) bei Davos kann eine Alternative zum Julier sein, die Strecke ist jedoch etwas länger und landschaftlich nicht so reizvoll.
 
 
Unterwegs rund um den See

Natürlich fährt man nicht mit dem Motorrad an den Gardasee, um sich dort auf die faule Haut zu legen. In diesem Sinne haben wir in der Umgebung des nördlichen Seeteils einige Strecken in unserem Standardprogramm...
 
Monte Baldo
Wer auf enge Straßen steht ist mit dem Monte Baldo gut beraten. Einen einzelnen Berg dieses Namens sucht man vergebens auf der Landkarte; Monte Baldo nennt sich das komplette Bergmassiv im Nord-Osten des Sees. Die Gipfel ragen hier bis über 2000m wobei die Straße(n) nur ca. 500m hinterher bleiben. Insgesamt ist die Streckenauswahl am Monte Baldo nicht riesig. Paradestrecke ist die Höhenstraße von Mori bis Caprino (SP3/SP8, ca 60 km, Kartenausschnitt, DKZ 348), aber auch die Abzweiger Richtung Brenzone, Avio oder zum Monte Vignola sind sehens- und fahrenswert, wenn auch teilweise etwas abenteuerlich (vor allem nach dem Almauftrieb). Mit gut auflösenden Karten (1:100.000 oder besser) lassen sich bestimmt noch mehr Wege finden. Zur Osterzeit muss man allerdings damit rechnen, dass zumindest Teile der Strecken noch verscheit oder gar gesperrt sind.
 
Gargnano - Idro
Da der Tremalzo-Pass für Mopeds gesperrt ist (Denzel schwärmt davon), bleibt für den Nord-Westen die Strecke zwischen Gargnano und dem Idrosee besonders erwähnenswert. Schon die Anfahrt bis Gargnano von Riva auf der Gardesana Occidentale ist ein Erlebnis; auf dieser Westuferstraße werden unzählige Tunnels von wunderschön bepflanzten Küsteneinschnitten abgelöst. In Gargnano darf man die enge Abzweigung nach Idro nicht verpassen, aber dann gibt's freie Fahrt in einem schier unendlichen Kurvenparadies auf der SP9. Vorbei am Stausee Lago di Valvestino sollte man den Umweg über Turano nach Capovalle wählen - die Straße ist hier zwar ziemlich schmal, aber die kleinen, verträumten Ortschaften sind einfach sehenswert. Einen adäquaten Rückweg gibt es am Westufer des Idrosees bis Storo und dann Richtung Riva. Ab Storo führt die SS240 durchs Valle d'Ampola bis zum Ledrosee, eine Strecke die man auch mit Sportbikes voll genießen kann Kartenausschnitt
 
Chienis
Eine sehr abwechslungsreiche Strecke ist eine Runde im Nord-Osten des Sees. Ausgehend von Nago biegt man bei Loppio von der SS240 links Richtung Chienis/Ronzo auf die SP88 ab. Die Strecke bis Chienis ist gigantisch zum Heizen geeignet. In Chienis kann man links auf der SP88 weiter Richtung Arco fahren - hier ist die Straße teilweise nicht viel breiter als 3 Meter, bietet aber einen genialen Blick auf die tiefgelegene Nordspitze des Sees. Kartenausschnitt
 
Kleine Bildergalerie

Die folgenden Fotos haben sich im Laufe der Jahre angesammelt. Es erscheint jeweils ein größeres Bild, wenn man auf die Mini-Fotos klickt...
Blick auf Riva und Torbole von einem Aussichtspunkt in der Nähe der Straße nach Molina. V.l. Markus, Astrid und Tom (p)2000.
Vorsicht, die Biker kommen - so könnte man dieses Bild überschreiben. Vermutlich sind wir bei solch zahlreichem Auftreten nicht bei allen Campern gerngesehene Nachbarn, aber wir sind 100% friedliebend.
Ostern 2000 war es ungewöhnlich warm, in den Läden in Torbole waren kurze Hosen hoch begehrt. Da bot es sich natürlich an, die Sonne direkt zu genießen. V.l. Alex, Astrid (linst vorbei), Asko, Hans, Sven und Tom (p)2000.
Die Strecke über den Monte Baldo ist an Ostern manchmal noch verschneit. Hier hatten wir Glück und dazu noch eine Top Aussicht. V.l. Tom, Schimi, Dex, Astrid und Markus (p)2000.
Auf der Strecke zwischen Gargnano und Idro sollte man am Stausee Lago di Valvestino (am besten an der Staumauer) halt machen, und das herrliche Bergpanorama genießen - oder von den vielen Kurven verschnaufen, ganz wie man will (p)2000.
Wer wollte nicht schon einmal wissen, wie sein Campingplatz von oben aussieht (oder doch eher nicht?). Unser Stamm-Platz ist Camping Maroadi (im Bild rechts, von uns auch liebevoll "Marodi" genannt ;-) (p)2000.
Normalerweise teilen wir uns zum Fahren auf, wenn wir so zahlreich sind. Hier haben wir einen Mini-Auflug auf den Fels zwischen Riva und Torbole gemacht (ich glaube er heißt Monte Brione) (p)2000.
Zu unserer Schande müssen wir gestehen, dass wir 2001 mit dem Auto am See waren - das Wetter war einfach zu mies, aber wir wollten unbedingt raus. Für solche Fälle bietet sich ein Ausflug nach Verona an. (p)2001.
Gerade angekommen und das Zelt aufgebaut. Was gibt es da besseres, als ein Becherchen Rotwein und Fachsimpeln. (p)2003.
Als besonderen Service verwöhnen wir unsere NTV-gestressten Freunde durch Dauerweineinschenken und Mitschlappenluftzuwedeln. (p)2003.
Das Wetter hatte 2006 endlich mal wieder Mitleid mit uns. Diesmal trafen wir uns für die Weiterfahrt an den See mit den Münchnern Tom, Alex und Paul am Reschenpass. (p)2006.
Unser traditioneller Platz in Torbole war schon voll belegt, also wichen wir nach Riva zu Camping Monte Brione aus - wir sollten es nicht bereuen (unsere Zeltnachbarn allerdings schon ;-). (p)2006.
Wer erinnert sich nicht gerne an den April 2007. Ostern lag früh, aber trotzdem hatten wir herrlich warmes und sonniges Wetter. Klar dass es uns wieder nach Riva zog. Am Monte Baldo war es allerdings doch noch etwas kühl. (p)2007.
Natürlich kann man so eine Oster-Ausfahrt auch zum Ausschlafen nutzen, was Neck immer gerne genießt. Es gibt aber auch nicht mehr so viele unbekannte Strecken, als dass wir jeden Tag aufs Fahren scharf wären. (p)2007.
Nach 4 Jahren Pause zog es uns 2011 wieder an den See, diesmal in neuer Besetzung mit Thorsten und Gerd. Natürlich durfte auch diesmal die Stichfahrt zum Tremalzo nicht fehlen - leider darf man ja nicht die Ostrampe nicht motorisiert befahren. (p)2011.
...auch diesmal sollte die Gemütlichkeit nicht zu kurz kommen (hier Gerd beim Ausruhen). Immerhin ist alleine die Hin- und Rückfahrt an den Gardasee gute 1000 km schwer. (p)2011.
Wird fortgesetzt und erweitert!
Kartenmaterial
Gutes Kartenmaterial ist am Gardasee sehr wichtig, da viele fahrenswerte Sträßchen auf Karten ab Maßstab 1:150000 nicht mehr zu sehen sind.
Berndtson & Berndtson bietet eine knick- und wasserfeste Straßenkarte 1:100.000 inkl. Stadtpläne von Brescia und Verona + Übersichtskarte von Innsbruck bis Gardasee.
(ISBN 978-3897071605, ca. 8 Euro).

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