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Reiseurlaub
Südtirol, Gardasee im Frühjahr 2002 |
www.chdex.de (p) 10.08.02 |
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Warum in die Ferne schweifen...
...Südtirol liegt für uns fast vor
der Haustüre (450 km) und so zieht es uns wenigstens einmal im Jahr nach
Norditalien. Diesmal hatten wir eine ganze Woche Zeit, denn wir hatten für
die Viertage-Woche nach Pfingsten Urlaub beantragt.
Nachdem Alex kurz nach der Abfahrt durch eine Panne an seiner GS1100
ausgebremst wurde, waren wir nur zu dritt: Priska, Astrid und Dex.
Schon im Vorfeld wurde ich, durch einen Gästebucheintrag von Markus
Moriggl auf das
Garni Monika
aufmerksam. Die Eltern von Markus betreiben diese Pension in St. Valentin am
Reschenpass (ital.: San Valentino alla Muta). Hier wollten wir uns für die
ersten 3 Tage einnisten, und es war eine sehr positive Erfahrung. Der Service
ist sehr herzlich, die Zimmer sind gepflegter und günstiger als im
Vinschgau-Tal (Richtung Meran), es ist immer schön kühl, und Markus hat
garantiert für jeden Biker eine gute Touren-Empfehlung auf Lager.
Nachdem wir bei der Anfahrt über Oberjoch und Hahntennjoch bereits
ordentlich beregnet und gekühlt wurden, hatten die zwei Tage, die wir uns in
Südtirol herumtrieben, recht ordentliches Wetter auf Lager.
So konnten wir am ersten Tag die drei berühmten Täler der Region erleben:
Martelltal, Schnalstal und Uldental; zu italienisch Val Martello, Val
Senàles und Val d'Ultimo - klingt doch gleich viel schöner.
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Am Folgetag hatten wir uns eine größere Südtirol-Runde vorgenommen, die
sich mit ihren gut 400 km dann als echte Herausforderung für Priska
kristallisierte. Man kommt auf Alpenstraßen einfach nicht so schnell voran
und außerdem will man ja auch etwas von der wunderbaren Landschaft sehen.
Der Weg führte uns über Nauders, Martina nach Zernes (schon 3 Länder
abgeklappert), dann weiter über Livigno und Valdidentro nach Bormio. Da der
Gavia-Pass noch Winterschlaf hielt (das Stilfserjoch erst recht), ging es
weiter nach Tirano. Dort findet sich ein toller Schleichweg nach Aprica,
den man nicht verpassen sollte. Nach dem Tonale zog sich die Strecke ein
wenig, bis wir, schon fast erschöpft, den Gampenpass (Pso. d. Palade)
erreichten. Die Rückfahrt durchs Vinschgau war wirklich nur noch
Pflichterfüllung, die jedoch mit dem Hochbrezeln zum Rechenpass belohnt
wurde (es hat schon seine Vorteile, dort oben Station zu machen).
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Weiter zum Gardasee
Den weiteren Kurzurlaub wollten wir am relativ wettersicheren Gardasee
verbringen, doch es sei schon vorab erwähnt, wir wurden gerade dort ganz
schön nass. Um die Strecke bis zum Gardasee nicht allzu langweilig werden zu
lassen, fuhren wir eine Schleife über den
Jaufenpass (2094 m). Für das Penserjoch (2214 m), das immerhin
schon geöffnet war, reichte Priskas Kondition allerdings leider nicht mehr
aus - der Vortag hatte seine Spuren hinterlassen.
An Pfingsten sind die Campingplätze am Gardasee meistens ausgebucht - als
wir am Mittwoch Abend in Torbole (Camping Maroadi) ankamen war der Andrang
schon weitaus geringer und wir belegten zwei angenehm große Rasenstücke.
Erholung sollte bei keinem Urlaub zu kurz kommen, also planten wir für die
kommenden Tage nur kleinere Touren.
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Bei unserem Ausflug zum Idro-See wurden wir schon kurz hinter Riva nass; der
Regen ließ dann auch für den Rest des Tages nicht locker. Zu alledem hatte
Priska auf meinen Sozius Platz genommen, weil sie keine Lust hatte, selbst zu
fahren. Die Strecke wäre vermutlich einer Erwähnung nicht Wert gewesen, hätte
ich mich nicht in Lemprato (am Südzipfel des Idro-Sees) verfahren.
So kamen wir auf einer abenteuerlich schmalen und verwinkelten Straße an
einer Bergkirche (Bild) vorbei. Ich dachte zuerst: "So das war's, hier ist
dieser Weg zuende". Doch bei der kurzen Besichtigung entdeckten wir, dass die
Straße durch den gemauerten Torbogen hindurch ging. Die Weiterfahrt Richtung
Capovalle war gesichert. Trotz der nassen Straße war die Strecke bis zum See
zurück (Gargnano) sehr ansprechend.
Am nächsten Tag: endlich wieder Sonne. Priska hatte sich einen »day off«
genehmigt, wodurch Astrid und ich alleine unterwegs waren. Schon zum dritten
Mal, aber immer noch mit ungebremsten Vergnügen, ging's über den
Monte Baldo.
Der Name Monte Baldo hört sich eigentlich nach einem einzelnen Berg an, es ist
aber vielmehr eine Kette von Bergen im Nordosten des Gardasees, von denen einige
über 2000 Meter gehen.
Die Straße hat einen sehr guten Belag, ist aber teilweise recht schmal und
verwinkelt. An einer Stelle (Hütte, Parkplatz) bietet sich ein atemberaubender
Ausblick auf den Gardasee, den man keinesfalls verpassen sollte. Natürlich
muss man in dieser Gegend auch mit Viehtrieben rechnen; zumindest wissen wir
das jetzt, denn wir hatten auf etlichen Kilometern damit zu tun, den
Hinterlassenschaften der lieben Tiere auszuweichen. In Garda kehrten wir an
den See zurück und genehmigten uns eine längere Pause, denn das Wetter im
Norden des Sees schien schon wieder schlechter zu werden. Gegen Abend
erreichten wir Trobole jedoch wieder halbwegs trocken.
Weil's so schön war, und wir Priska reichlich vom Monte Baldo vorgeschwärmt
hatten, entschlossen wir uns, die Runde am nächsten Tage zu wiederholen
- diesmal zu dritt. Doch der Folgetage wartete uns mit bedecktem Himmel auf
und als wir in den Bergen immer höher kamen, fing es auch noch an zu Regnen.
Somit war der Blick vom Aussichtspunkt stark getrübt
(Bild).
Mit der beruhigenden Sicherheit, noch genügend Strecken für die nächsten 10
Jahre übriggelassen zu haben, tuckerten wir am nächsten Tag über den Arlberg
wieder zurück in die Heimat.
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