Kino > Archiv
Archiv 2
www.chdex.de
(p) 10.08.01


  Filmauswahl
  Der Schuh des Manitu
  Shrek
  Lara Croft: Tomb Raider
  Heartbreakers
  Die Mumie kehrt zurück
  Miss Undercover
  Chocolat
  Forrester gefunden
  Das Experiment
  Was Frauen wollen
Schon öfter haben sich Deutsche Filmemacher an Klamaukstreifen im amerikanischen Stil herangemacht, was dabei herauskam war jedoch meist eher peinlich. Herbig beweist als Regisseur und in seiner Doppelrolle, dass es auch anders geht, und das nicht nur indem er andere Stile nachäfft. Klar sind da auch ein paar flache oder gequälte Stellen drin (die gibt es in der Nackten Kanone doch genauso), aber alles in allem ist dies ein äußerst gelungenes Werk. Einige Male bin ich vom Kinosessel vor Lachen fast heruntergerutscht; ich sage nur "schneeeller". Shrek ist grün, dick, hässlich, absolut sympathisch und vollkommen virtuell. Er soll für den eingebildeten Lord Faarquaad die hübsche Prinzessin Fiona aus einer Burg retten, die von einem überdimensionalen Drachen bewacht wird. Viele sind schon gescheitert, doch Shrek löst die Aufgabe zusammen mit seinem ungeliebten Helfer, einem sprechenden Esel. Sensationell gemachter Computer-Trickfilm, der alles bietet was man von einem Trickfilm erwarten kann: Helden, Schurken, Clowns, Spannung, eine Liebesgeschichte... Pflichtprogramm für alle, die sich auch nur ein klein wenig als Kinogänger bezeichnen. Lara Croft muss das Erbe ihres Vaters antreten und die Welt retten. Bei einer Strenenkonstellation, die nur alle 5000 Jahre vorkommt, soll sie verhindern, dass üble Kammeraden die Macht über die Zeit an sich reißen. Die Handlung: lachhaft. Die Trickszenen: hektisch und nur selten überzeugend. Aber trotzdem Pflichtprogramm für einen Tomb Raider- und Jolie-Fan (wie ich), also mit vielen Bonuspunkten empfehlenswert. Max & Page sind Mutter und Tochter und sie betreiben einen lukrativen Broterwerb: Heiratsschwindel. Max zieht die Herren an Land und bringt sie zur Heirat; kurz darauf erscheint Page auf, um die unwissenden Opfer zu verführen, wobei Max überraschend auftaucht und bei der anschliessenden Scheidung die Herren finanziell erleichtert. Nicht gerade ein neues Thema, aber wirklich originell umgesetzt, gespickt mit einer geballten Ladung Sarkasmus und zwei wunderbaren Schauspielerinnen. Es muss wirklich ein unvergessliches Erlebnis sein, von Jennifer Love Hewitt blamiert zu werden. Wieder gerät Rick O'Connell unfreiwillig in die Fahrbahn der fast unsterblichen Mumie (Vosloo), diesmal weil sein Sohn sich ein Armband umschnallt, das mit einem recht üblen Fluch belegt ist. Der Kleine wird entführt und Rick muss ihn retten. Grell, schnell, laut. Wen dieser Streifen kalt lässt, dem ist mit Abenteuerfilmen nicht zu helfen. Die Tricktechnik wirkt allerdings etwas überdreht, vielleicht sassen wir aber auch zu weit vorn (im niegelnagelneuen Blue Boxx in Villingen). Sandra spielt die maskuline FBI-Agentin Gracie Hart. Als es darum geht einen Serienmörder zu fassen, soll sie zur Tarnung in die Rolle einer Schönheitsprinzessin schlüpfen, was ihrem Naturell völlig widerspricht. Keine wichtige Story aber erfrischend lustig. Früher sah Sandra Bullock nur gut aus, mittlerweile zeigt sie auch ordentlich schauspielerisches Talent. Empfehlenswert! Frankreich, Ende der 50er Jahre: die hübsche Vianne zieht mit ihrer Tochter von Ort zu Ort, um den Menschen die wunderbare Wirkung des Kakaos zu verdeutlichen. Sie ist jedoch Atheistin, was ihr ihr Anlangen nicht gerade erleichtert. So versucht der strenge Bürgermeister ihr Steine in den Weg zu legen, wo es geht. Doch mit ihrer liebevoll sozialen Ader überwindet sie, nach einigen Tiefschlägen, alle Hürden. Ein modernes Märchen, vorhersehbar, aber so wunderbar inszeniert und gespielt, dass es ein echtes Kinoerlebnis wird. Das Spektrum der Stimmungen reicht von Zartbitter bis Rum-Trüffel, lecker. William Forrester ist ein Schriftsteller, der sich nach frühem beruflichem Erfolg und tiefen familiären Rückschlägen in die Einsamkeit geflüchtet hat. Jamal, ein 16-jähriger Farbiger aus Forresters Nachbarschaft in der Bronx, lernt er durch Zufall kennen und entdeckt gleich sein literarisches Talent. Beide freunden sich langsam an und helfen sich, die Probleme ihres Daseins zu lösen. Ein schöner, langer, gefühlvoller Film. Allerdings wohl etwas unreal, weil wenig von der echten Situation in den Elendsvierteln durchkommt - es geht einfach alles zu glatt. Menschen als Versuchskaninchen, das ist in der Verhaltensforschung seit allen Zeiten sehr beliebt. In diesem Fall sollen 20 Männer für 14 Tage eine Gefängnis-Situation spielen (bzw. leben); sechs von ihnen werden Wärter, die anderen müssen in die Zellen. Der Hobby-Journalist Tarek (Bleibtreu), der die Geschichte geheim filmen will (Kamera in der Brille) wird ebenfalls zum Sträfling. Die ersten 3 Tage läuft alles wie erwartet, doch dann eskaliert das Experiment und endet im blutigen Chaos. Wenn man sich sicher wäre, dass es unmöglich so laufen könnte, dann wäre dies nur ein guter Actionfilm, so ist es eine brillante Sozialkritik. Saustark! Kritik bei cinema.de Nick Mashall (Gibson) arbeitet seit langem erfolgreich in der Werbebranche, bis ihm sein Chef eine Dame (Helen Hunt) als Vorgesetzte präsentiert. Bis dahin hatte er mit Frauen keine Probleme, doch die tüchtige Darcy macht ihm zu schaffen. Da kommt es ihm gerade recht, dass er durch einen Unfall im Badezimmer hören kann, was Frauen denken. Zuerst nützt er diese Eigenschaft schamlos aus, bis er sich zu einem besseren Menschen wandelt und sich in Darcy verliebt. Herzerfrischend, glänzend gespielt. Es könnte kaum eine bessere Besetzung für diesen Film geben.