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Alpenstreifzug 2003 / Südtirol
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(p) 23.11.03


Ich weiss schon, so langsam wird's langweilig mit den Südtirol-Touren. Aber es gibt einfach ein paar Strecken, die haben im Frühjahr (wo wir uns normalerweise hier rumtreiben) noch Wintersperre, so z.B. der Gavia.
 
Um vom Wallis nach Prad am Stilfserjoch zu kommen, schlagen wir uns zuerst über Furka- und Oberalppass bis Bonaduz. Dort zweigen wir nach Süden ab, um den Albulapass (wildromantisch und recht holprig, aber nicht herausragend, DKZ 138) kennen zu lernen. Von Zernez geht's abschließend über den Ofenpass nach Prad, wo wir wieder campen (Camping Kiefernhain). Hört sich kurz an, ist aber langwierig und schweißtreibend. In Prad bekommen wir am Abend zur Entschädigung wieder mal eine erschwingliche Pizza - die Schweizer haben uns im Restaurant ganz schön ausgenommen, was uns allerdings von vorn herein klar war.
Geradewegs zum Gavia
Unser Vorhaben auszuschlafen, wird jäh von den Bewässerungsanlagen im angrenzenden Gemüsefeld beendet. Als wir um 10 Uhr starten ist es auch schon wieder ziemlich heiß, doch die Abkühlung ist nicht weit und nennt sich Umbrail (die kurze Schotterpassage beeindruckt mich nicht mehr besonders, DKZ 149). Das Stilfserjoch lassen wir vorerst links liegen und fahren hinab nach Bormio, wo wir gleich die Auffahrt zum Gavia starten.
Wie lange habe ich darauf gewartet, diesen Pass endlich kennen zu lernen; Grund hierfür ist die lange Wintersperre. Der Gavia ist auf der Südrampe reichlich eng und neben der Straße geht es respekteinflössend bergab, fahrtechnisch wie landschaftlich ein Hochgenuss. Nach einer Kaffeepause in Edolo versuchen wir uns am Pso. della Foppa, der mir gar nicht behagt (langweilige Walddurchfahrt), vielleicht habe ich aber auch nur zu wenig getrunken, es ist nämlich wieder brütend heiß. Nach kurzer Überlegung drehen wir vor der Passhöhe um und fahren nochmal den Gavia, diesmal von Süd nach Nord (logo).
Nun kommt, was kommen muss, das Stilfserjoch (2758m, DKZ 329), Astrids Angstpass. Doch oben angekommen kann sie bloß noch über ihre frühere Abneigung lachen; Frau hat eben dazugelernt. Zum Abschluss geben wir uns die berühmten 48 Kehren, hinab nach Prad.
 
Umzug in die Dolomiten
Der folgende Umzugstag führt uns in die Dolomiten. Bei der Fahrt durchs Vinschgau-Tal fällt besonders auf, dass die beiden Tunnels bei Naturns deutlich zum Verkehrsfluss beitragen; das war schon lange nötig.
Weil die Gesamtstrecke heute nicht so lang ist, bauen wir den Jaufenpass mit ein. Gegenüber Pfingsten haben wir nun sonniges Wetter und können auch etwas von der abwechslungsreichen Landschaft sehen. Von St. Leonhard bis zur Passhöhe bleibt das Auge allerdings bei der Straße, die zum flotten Fahren einlädt; das geht hier durchaus auch mit Gepäck.
Das Grödnertal begrüßt uns mit dichtem Verkehr, und das, wo die Ortschaften hier (besonders St. Ulrich und Wolkenstein) sehr nach Touristennepp aussehen. Wir sind mittlerweile so durchgeschwitzt, dass uns auch das Grödnerjoch nicht wieder aufheitern kann. Als wir nach kurzer Suche den Campingplatz bei Corvara erreichen, haben wir 230 km auf dem Zähler und freuen uns auf eine Dusche.


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