Pyrénées Orientales
Nach einem ausgiebigem Frühstück erkundeten wird die nähere Umgebung. Über
die D118 ging es nach Quillan in die Défilé de Pierre-Lys, Gorges
de St. Georges und die Gorges de l´Aude bis Matemale.
Nachdem wir uns an den beeindruckenden Felsschluchten laben konnten,
schläferte uns das endlos wirkende Tal ein, in dem sich die D118
dahinschlängelt. Heimlich aber unaufhörlich erklimmt man hier die
1000m-Marke.
Bei Matemale bogen wir ostwärts auf schmälere Wege ab (D4 C/D),
um den Col de Creu (1712m, auf der Michelin-Karte nicht ausgewiesen)
in Angriff zu nehmen.
Viele Kurven auf dem engen Sträßchen, fast kein Verkehr, allerdings auch
sehr selten eine Aussicht, immer sind Bäume im Weg. Das schmale Band der
Straße schlängelte sich bis Olette, wo wir die wunderschöne N116 bis
Prades nahmen, um von dort aus wieder nordwärts abzubiegen - hier
im Tal erwarteten uns 30 Grad, so dass die weitere Streckenplanung nur nach
oben gehen konnte. Der Col de Jau (1506m) machte viel Spaß, war aber
nicht besonders anspruchsvoll. So konnten wir neben dem Fahrspaß auch noch
ein bisschen gucken (wo es was zum Gucken gab).
Was wäre ein Urlaub ohne Regen? Nachdem der nächste Morgen schon etwas
wolkenverhangen startete, stand schon früh fest, dass wir ein paar
Regentropfen abbekommen würden. Die ersten km unserer Tour führte über
Couzia und Bourgarach auf den Col du Linas zum ersten
Highlight des Tages, den Gorges de Galamus, ein Naturschauspiel der besonderen
Art. Eine knapp 1 km lange
Schlucht mit 700m hohen Felswänden, in der der Fluß Agly fließt.
Es gibt hier eine Einsiedelei,
die bereits im 6. Jhd. gegründet wurde, und nur über diverse Stufen zu
erreichen ist. Logisch, dass wir sie nur vom Parkplatz aus bewunderten.
Eine kleine Kaffeepause wurde in St. Paul eingelegt, wo uns der erste
Regenguss erwischte. Beim Versuch, weiter in die Berge vorzudringen, zwang
uns eine regelrechte Wasserwand zur Umkehr. Dafür fuhren wir über Land,
vorbei an Pfirsichplantagen und Weinbergen über den Col de Roque-Jalère
(super) nach Prades. Dort entschlossen wir uns, es hatte wieder
aufgeklart, unsere erste Schotterpiste im Massif de Canigou (heiliger
Berg der Katalanen) in Angriff zu nehmen. Allerdings war die Piste mit 23
km ausgeschildert, was uns in Anbetracht der Wolken dann doch zu lange war.
Wir stellten kurzerhand auf Sightseeing um und besuchten das Kloster
St. Michel de Cuxa. Doch noch nicht genug der Kultur, wir schauten
uns gleich anschließend das Garnisonsstädtchen
Villefranche-de-Conflent an.
Dieser mauerumringte Ort, der 1090 erbaut wurde, lässt Träume von
Ritterburgen wieder wach werden. Man denkt sofort an Minnesänger, Turniere
und klirrende Klingen. Dass in so einer Umgebung der Kaffee noch einmal so
gut schmeckt, ist ja klar.
Die Rückfahrt nach Esperaza bestritten wir auf der N116 über Mont
Luis (hübsche Strecke zum Heizen, nur leider viel zu viel Verkehr) und
auf der D118 über den Col de la Quillane (30 km immer nur bergab,
puh).
Im nachhinein müssen wir sagen, dass der Osten der Pyrenäen uns nicht
ganz so orientalisch vorkam, wie es der Name andeutet...
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