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Unser Jahresurlaub vom
4.9. bis 20.9.2004

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Nord-Katalonien, Andorra
Beim Umzug nach Spanien fuhren wir durch Andorra, was zwangsläufig die
Überquerung des höchsten Passes der Pyrenäen mit sich brachte. Der
Port d´Envalira (bei Pas del Casa) ist immerhin 2408m hoch,
und derart breit ausgebaut, dass er höchstens für Sportler reizvoll ist
(flunker, flunker). Allerdings vermissten wir ganz oben eine Höhenangabe,
die wir als Zielfoto hätten nutzen können. Dafür erblickten wir hier 3
Tankstellen direkt beieinander. Tja, man muss Prioritäten setzen. Der Sprit
war in ganz Andorra gleich teuer bzw. billig (0,83 € für 95er) und
überhaupt schien ganz Andorra ein einziger Supermarkt zu sein. Natürlich
wurden wir, wohl auch deshalb, an der spanischen Grenze gründlich gefilzt.
Auch lustig: die Pferde werden hier wie Kühe gehalten und tragen
sogar Glocken.

In La Seu d´Urgell fanden wir schnell einen netten Campingplatz, den
wir allerdings innerhalb von fünf Minuten mit unserem Gepäck völlig
zugemüllt
hatten.

Tags drauf nahmen wir eine ausgiebige Runde um den Nationalpark
Cadi-Moixero in Angriff. Die teils sanfte, teils schroffe Landschaft
und die topfebenen Straßen machen hier das Cruisen zum Genuss. Die Straße
zwischen Tuixent und Gósol war auf unserer Karte als Schotter
erzeichnet, was uns gerade recht kommen sollte. Leider trafen wir eine
schmale aber exquisit geteerte Straße an, also war die Schotterfahrt
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schon wieder verschoben. Dafür legten wir im hübsch verträumten Gósol eine
längere Pause ein. Kurz zuvor entdeckten wir ein nettes Schild:
"Privater Kackplatz"

Die weitere Strecke, sowie die Abfahrt Richtung Guardiola ließen wir
geruhsam angehen. An dieser grandiosen Ansammlung weicher, großteils
bewaldeter Bergrücken und tiefer Schluchten kann man einfach nicht
»vorbeidüsen«.
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Nicht weniger reizvoll war die Auffahrt zum 1888 Meter hohen
Coll de la Creueta und dessen Nordrampe Richtung Alp.
Nach einer flotten Fahrt auf der N260 landeten wir am Abend wieder in
La Seu.
Die nächste Tagestour sollte uns nach Font-Romeu, in die Nähe
unseres ersten Stützpunktes führen. Nach einem Tankstop in Andorra (muss
man bei den ebenfalls günstigen Spritpreisen in Spanien nicht unbedingt
ausnutzen) nahmen wir wieder breite Straßen (N260, N116), um schnell unser
Tagesziel, den (weltgrößten) Sonnenofen bei Odeillo zu erreichen.

Diese spektakuläre Anlage aus dem Jahr 1969, die ausschließlich
wissenschaftlichen Zwecken dient, besitzt 63 bewegliche Spiegel, die das Sonnenlicht
einfangen und es auf einen gewaltigen, 1000m² großen Parabolspiegel
reflektieren. Man erreicht so Temperaturen bis zu 4000°C. Leider konnten wir die
Anlage nur von außen betrachten, denn wir trafen genau zu Beginn er Mittagspause
(die hier immerhin 3 Stunden dauert) ein.
So gebeutelt fuhren wir über den Col de Puymorens (1920m, langweilig)
zurück nach Andorra, dann weiter über den Coll d´Ordino zum Port
de Rat.
Kurz unterhalb der Schotterpassage machten wir ein Picknick
mit Käse und Oliven. Wir genossen den kleinen Snack unter freiem Himmel mit
den Mopeds neben uns und einem endlos scheinenden Bergpanorama um uns
herum.
Die weitere Erkundung Andorras zeigte uns neben unzähligen Hotelanlagen,
Verkaufshäusern und anderen
Bausünden
in den kleinen Dörfern auch die Stadt La Massana, in der scheinbar
(normale und normal gebliebene) Andorraner wohnen - ein tröstlicher
Anblick.
Der Morgen des folgenden Tages stellte uns die Frage, ob der Vorderreifen
der TransAlp den restlichen Urlaub durchstehen würde. Wir entschieden auf
'nein' und wollten gleich in Andorra nach einem Neuen sehen. Nachdem wir
uns aber km-weit durch einen Stau gekämpft hatten und dieser sich partout
nicht auflösen wollte, drehten wir um und änderten das Motto in 'nicht
erwischen lassen'.
So bogen wir direkt nach der spanischen Grenze von der Nationalstraße ab
und landeten bereits nach 50 Meter auf einer Schotterpiste. "Das ist 'ne
Baustelle" dachten wir uns und fuhren voller Vergnügen weiter. Nach einigen
Kilometern merkten wir, dass diese Baustelle wohl kein Ende nehmen würde,
aber umdrehen wollten wir nun auch nicht mehr. So hatten wir die sicherlich
abenteuerlichste Fahrt dieses Urlaubs. Es fehlte wirklich nichts!
Angefangen von Staub und Matsch über ausgewaschene Regenrinnen, tiefe
Pfützen, riesige Wackersteine, nicht dokumentierte Abzweigungen und zu
guter Letzt noch eine Bachdurchfahrt (die Karte von World Mapping
Guide hatte uns veräppelt). Trotzdem, oder vielleicht gerade deshalb,
war das eine Riesengaudi (allerdings auch anstrengend) und Astrid, die
immer hinterherfuhr, sah entsprechend
staubig,
matschig, naß aus.
Nach diesem Abenteuer (natürlich auch noch mit heißer Passabfahrt) waren
wir so erledigt, dass wir uns auf dem Campingplatz die Sonne noch auf den
Pelz brennen ließen und den Tag mit einem Bummel durch La Seu
beschlossen.
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